Fußball ist insbesondere in Deutschland ein großes Geschäft geworden an dem viele Teil des Wirtschaftskreislaufes beteiligt sind. Dabei spielen natürlich auch die Fans eine wichtige Rolle, den sie sind es die die Stadien füllen und den Fußball für die Wirtschaft erst interessant machen. Doch viele Fußballfans sehen die Kapitalisierung und zunehmende Kommerzialisierung des Fußballs als kritisch an. So haben sich bereits Ende der 80er in Deutschland die ersten Ultra-Gruppierungen gebildet, welche eine eigene Ansicht des Fandaseins pflegen. Heute sprechen viele Experten davon, dass die Ultras die einstigen Hooligans abgelöst haben.
Von Italien nach Deutschland
Die Anfänge der Ultras wurden in Italien gemacht. Mit der Zeit verteilte sich dieser Trend auch in andere europäische Länder. In Deutschland gab es gegen Ende der 80er die ersten Gruppen. Spätestens mit der Jahrtausendwende war der Gedanke der Ultras in jeder Fankurve in Deutschland angekommen. Mittlerweile haben die Ultras in den deutschen Fankurven einen hohen Stellenwert und geben den Ton an.
Ultragedanken
Ein großer Teil der Ultras in Deutschland versteht sich als unpolitisch. Dennoch gibt es Ultragruppierungen wie beispielsweise in Sankt Pauli, welche sich öffentlich politisch bekennen. Bei den Ultras stehen vor allem die Kultur des Anfeuerns und Choreografien im Vordergrund. Hierbei werden eigene Spruchbänder und Fahnen eingesetzt. Auch wenn der Verein und Spieler zu 100 Prozent unterstützt werden, finanzieren sich die Ultras selbst und kreieren ihre eigenen Artikel.
Konflikt mit Verein und Verband
In den vergangenen Jahren mussten die Ultras einige Rückschläge hinnehmen. Medien berichteten oft kritisch über die Ultras, da diese häufig durch Gewalt und pyrotechnische Aktionen auffielen. DFB und DFL entwickelten Konsequenzen und erteilten zusammen mit der Polizei Stadionverbote gegen Teile der Ultras. Deshalb werden DFB und DFL von den Ultras kritisch angesehen, da die Verbände die Rechte der Fans immer mehr kürzen und die Kommerzialisierung in den Vordergrund stellten. Aus der Sicht der Ultras sollen aus Fans Kunden gemacht werden. Gerade dies wollen die Ultras verhindern.
Ultras = Hooligans?
In den Medien werden Ultras und Hooligans häufig gleichgesetzt. Dies ist äußerst strittig. Etliche Experten behaupten, dass die Hooligans aus den Stadien verschwunden sind. Vor allem in den 80er und zu Beginn der 90er prägten die Hooligans mit ihren gewaltbereiten Aktionen die Fankultur. Doch mit der zunehmenden Kommerzialisierung und Überwachung in den Stadien verschwanden die Hooligans aus diesen. Während man bei Hooligans durchaus von gewaltbereiten Personen sprechen kann, sollte man bei den Ultras differenzieren. Denn in erster Linie steht die Unterstützung der Mannschaft im Vordergrund. Dennoch hat sich in Teilen der Ultragruppierungen in den vergangenen Jahren auch eine gewaltbereite Szene entwickelt. Deshalb ist es nicht zu leugnen, dass zumindest Teile vieler Gruppen der Gewalt nicht ablehnend gegenüber stehen. So werden vor allem die gegnerischen Gruppierungen und die Polizei als Gegner gesehen. Bei den Hooligans hat sich die Gewalt mittlerweile außerhalb der Stadien verlagert. In so genannten Wald und Wiesen Kämpfen treffen sich Hooligans untereinander und ermitteln in einem Kampf den Gewinner. Dennoch gilt es zu sagen, dass es die Hooligans wie vor wenigen Jahrzehnten noch in diesem Sinne im deutschen Fußball nicht mehr gibt.